#79 Markus Rüsch (AKI) - Kaviar und Dosenbier

Markus Rüsch, Chef des Familienunternehmens AKI, dem Altonaer Kaviar Import Haus, empfängt mich gutgelaunt mit einer Dose Holstenbier und ein paar Probedöschen Kaviar. Bier so sagt er, ist ein prächtiger Begleiter zum Kaviar, ebenso wie Süßwein. Champagner findet Rüsch - obwohl von vielen zu Kaviar bevorzugt - aufgrund seiner Säure gar nicht so passend und Wodka - wie in Russland - sei auf die Dauer zu ungesund. Wir wollen nicht nur reden, sondern auch verkosten, vielmehr möchte ich verkosten und Markus Rüsch tischt gerne auf und erklärt mir im späteren Verlauf des Gespräches die unterschiedlichen Kaviar-Sorten. Aber bevor wir probieren, berichtet uns Markus Rüsch über die Entwicklung der Kaviargewinnung von den 80ern des letzten Jahrhunderts bis in die heutige Zeit. Damals reiste er mit seinen Eltern ans Kaspische Meer und es wurde eingekauft, ab den 90ern brach der Kaviar-Markt zusammen, die Störbestände waren nahe Null und man sah wenig Zukunft mehr für den Kaviarhandel. Die Alternative war der Kaviar vom Stör aus Aquakulturen, doch die Qualität war anfangs äußerst dürftig, entwickelte sich dann aber mit der Zeit und ist heute auf einem hervorragenden Niveau. Aber nicht nur der Kaviar vom Stör in seinen unterschiedlichen Facetten, sondern auch der sogenannte Trend-Kaviar von Forelle, Lachs, Saibling und Co. sind das Geschäftsfeld von AKI. Sogar veganer Algenkaviar hat seinen Platz gefunden. Markus Rüsch, der schon im Krabbelalter mit Kaviar gefüttet wurde, möchte dem Kaviar die anhaftende Exklusivität und Luxuriösität nehmen und empfiehlt seinen Kaviar zum Butterbrot, zu Spiegelei mit Kartoffelpürree und zu Pasta mit Buttersauce. Natürlich schätzt er auch die Kreationen der von ihm belieferten Sterneköche, aber Kaviar kann und soll, seiner Meinung nach die besondere Zutat zu einem einfachen Gericht sein. Er wünscht sich mehr Leichtigkeit und weniger Berührungsängste im Umgang mit Kaviar und vielleicht auch deshalb realisiert AKI im Berliner KaDeWe nun auch sein erstens gastronomisches Konzept: Das PEARLOSSOL - eine Bar für den lässigen Kaviargenuss, in der Stephan Krogmann für das kulinarische Konzept und die Umsetzung verantwortlich zeichnet. Markus Rüsch lebt Kaviar mit jeder Zelle seines Körpers und wenn er von dem „Zeug“ spricht, so spürt man immer die große Achtung und Verbundenheit zum Produkt, zum Tier, zu seinen Lieferanten und Geschäftspartnern.

„Lass‘ das Salz weg. Nimm Kaviar!“

Die fast 100 Jahre alte Kaviartradition kommt in jedem Satz durch und zeigt gleichzeitig innovativ in die Zukunft. So kreierte AKI beispielsweise ein GastronomieSet bestehend aus Kartoffelchips, Creme Fraiche und Forellenkaviar, welches sich insbesondere in Bars einer hohen Beliebtheit erfreut. Und dabei betont er gerne, dass die Chips von Kartoffeln aus Oldenburg, das Salz von der Insel Sylt und der Forellenkaviar aus der Lüneburger Heide kommt. Regionalität also auch beim Kaviar! Als es endlich zur Verkostung geht, dreht Markus Rüsch noch mal so richtig auf. War er vorher schon in seinem Element, so ist er jetzt nicht mehr zu bremsen und erklärt voller Hingabe Qualitäten, Konsistenz, Herkunft und Geschmacksnuancen der verschiedenen Kaviarsorten. Ich höre zu und erlebe dabei ganz besondere Genussmomente. Solche Kaviartastings kann zukünftig jeder, der mag, im Hause AKI selbst erleben, und ich bin der Meinung, das sollte man sich nicht entgehen lassen. Sicherlich kommt dann auch Markus Rüsch um die Ecke und gibt seinen Lieblingsspruch zum Besten „Lass‘ das Salz weg. Nimm Kaviar!“

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AKI - Altonaer Kaviar Import Haus - Webseite

 

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