Nóra Hórvath, die Köchin und Inhaberin des kleinen Bistro Spajz in Hamburg-Barmbek, muss man einfach gerne haben. Sie liebt das Essen, das Kochen, die Produkte, die Inszenierung, die Menschen und sie ist eine leidenschaftliche Gastgeberin. Sie strahlt Herzlichkeit und Wärme aus und man fühlt sich sofort geborgen. So auch als wir den Podcast statt in ihrem winzig kleinen Gastraum, aufgrund von lärmenden Straßenbauarbeiten, in der sehr geräumigen Toilette aufnehmen mussten. Kein Problem für Nóra, sie hat das Talent zum Organisieren wie auch für's Kochen scheinbar von ihren Großmüttern gelernt. Diese waren in Ungarn, nahe der ukrainischen Grenze lebend, noch größtenteils Selbstversorgerinnen. Jedenfalls hat sie sich dort einiges abgeschaut und schwärmt von den Familienfesten, den gemeinsamen Essen mit der ganzen Familie, die immer große Highlights waren, wenn sie in Ungarn zu Besuch war.
Wenngleich sie immer sehr gern für viele Leute kochte, sah ihr beruflicher Weg erstmal ganz anders aus, sie studierte nämlich zunächst Kultur- und Literaturwissenschaftlerin und wollte Journalistin werden.
Aber ein Leben am Schreibtisch konnte sie sich dann irgendwie doch nicht vorstellen und so kam im Alter von 30 Jahren die Wende und sie entschied nach einem Praktikum in der Gutsküche Wulksfelde bei Matthias Gfrörer, dort in die Kochlehre zu gehen. Ihr gefiel der Umgang mit den Bio-Produkten, aus regionalen und saisonalem Anbau sehr. Gleichzeitig haderte sie mit den verstaubten Strukturen und veralteten Lehrmethoden in der Berufsschule. Aber das konnte ihr die Freude am Kochen nicht schmälern und ihr war von vornherein klar, ich mache mich so schnell wie möglich selbstständig.
Aber zunächst machte sie noch ein Praktikum im Nobelhart & Schmutzig in Berlin, war sehr beeindruckt von dem, wie Billy Wagner und **Micha Schäfer **ihren Betrieb führen und mit Mensch und Produkt umzugehen verstehen. Es folgten weitere Stationen, u.a. im Vlet in Hamburg, wo sie mit Thomas Sampl und Maurizio Oster zusammenarbeitete. Danach wurde es Zeit, sich endlich selbständig zu machen und sie eröffnete das Spajz - spricht sich 'speis', bitte nicht Spatz sagen, das kommt nicht so gut an. Sie kocht bunt gemischt, aber bodenständig und vor allem unfassbar lecker. Es heißt sogar, bei ihr gäbe es den besten Mittagstisch Hamburgs - was bitte jeder selbst überprüfen mag. Bei Nóra stehen die Produkte im Mittelpunkt, die in Gerichten ihrer kleinen ausgewählten Karte landen. Sie arbeitet fast ausschließlich mit Demeter-zertifizierten Lieferanten und lokalen Produzenten, denen sie blind vertrauen kann.
Der Besuch im Spajz reduziert sich aber längst nicht nur auf's Essen, sondern Nóra Hórvath möchte ein Gesamterlebnis schaffen, bei dem die Speisen, Getränke, Stimmung, Service und Musik zusammenpassen und ein rundes Wohlgefühl erzeugen.
"Es gibt keine Sekunde am Tag, in der ich nicht über Essen nachdenke" sagt sie und man spürt, dass sie da angekommen ist und Glück empfindet, wenn sie ihre Gäste glücklich und zufrieden machen kann.
Sie ist der Überzeugung "Ein warmer gefüllter Bauch neben dem Herzen ist das Schönste" und dies kann man an ihren Gästen beobachten, wenn diese gestresst ihren Mittagstisch besuchen und sich langsam die Gesichtszüge entspannen und ein Lächeln auf dem Gesicht erscheint.
"Ich mache alles mit dem Maximum an Liebe macht" , so sagt Nóra und das spürt man bei jedem ihrer Worte!
Viel Spass beim Hören!
Das Bistro Spajz - Webseite
Bistro Spajz bei Instagram
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